Kennen Sie dieses Dilemma? Sie
wollen eine neue Idee umsetzen, die Ihr Unternehmen nach vorne bringt, durch
deren Umsetzung Sie bisherige Kunden halten und womöglich neue Kunden gewinnen
könnten? Begeistert von Ihrer neuen Vision stürzen Sie sich voller Tatendrang
in die Planung, nur um vor der Umsetzung festzustellen: Es fehlt noch etwas
Geld, um die Idee zu verwirklichen.
Bevor Sie diesen Traum jedoch resigniert begraben, lassen Sie sich gesagt sein:
Es gibt für viele gute Ideen Förderungen, die es Ihnen erleichtern, Ihre Vision
wahr zu machen.
Weshalb gibt es Förderungen?
Bevor man sich Gedanken über die Förderfähigkeit eines Projekts macht, sollte man verstehen, was der Sinn vieler Förderungen ist. Es wird selten zutreffen, dass eine Förderstelle Geld verschenkt, ohne etwas zu erwarten. Beispielsweise gewähren manche Interessensvertretungen einen Zuschuss, wenn man deren Mitglieder mit der Umsetzung eines Projekts beauftragt. Sinn dieser Förderungen ist es also auch, das Geschäft der Mitglieder einer Interessensvertretung anzukurbeln. Ebenso kommt es vor, dass eine staatliche Stelle mit dem Hintergedanken, im eigenen Gebiet neue Arbeitsplätze zu schaffen oder Steuereinnahmen zu erhöhen, Zuschüsse gewährt. Dies sollte man immer bedenken, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, tatsächlich eine Förderung zu erhalten.
Welche Projekte werden nun gefördert?
Corona hat uns gezeigt, wie wichtig der Online-Auftritt eines Unternehmens ist. Jene Unternehmen, die über einen eigenen Onlineshop verfügen, konnten darüber auch während weitgehender Ausgangsbeschränkungen weiterhin Umsätze erzielen. Doch auch nach der Krise werden diejenigen, die über einen Onlineauftritt verfügen, einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern haben, da sich das Einkaufsverhalten vieler Konsumenten geändert haben wird und diese vermehrt im Internet einkaufen.
Diese Entwicklung ist auch den diversen Förderstellen bewusst. Plant man daher, einen Webshop aufzubauen, Online-Werbung zu schalten oder Ausgaben für Suchmaschinenoptimierung zu tätigen, hat man gute Chancen, dass es für ein derartiges Projekt Fördergelder zu lukrieren gibt.
Einige Beispiele dafür, welche Förderungen es gibt
Falls Sie internationale Märkte erschließen wollen, ist dies ebenso förderbar. Gefördert werden insbesondere folgende Projekte: Die Adaptierung Ihres Internetauftritts auf ein neues Zielland wie beispielsweise Übersetzungskosten, Anpassung an eine neue Rechtslage, auf das Zielland bezogene Suchmaschinenoptimierung, Werbeaktivitäten, Teilnahme an Messen bis hin zu Reisekosten, wenn derartige Reisen für die Erschließung des Marktes notwendig sind. Um Ihnen die Internationalisierung zu erleichtern, können Sie für 50% Ihrer Kosten bis zu € 10.000 an Fördergeldern pro Antrag erhalten.
Unternehmen aus Niederösterreich haben die Möglichkeit, Unterstützung beim Aufbau digitaler Strukturen im Unternehmen zu erhalten. Hierbei sind beispielsweise folgende Projekte förderbar: Erfassung und Verarbeitung von Kundendaten, die Automatisierung der Instandhaltungsstrategie sowie die Integration von Sensoren in ein Produkt sowie die Einführung neuer Technologien in der Produktion wie beispielsweise 3D-Druck. Dabei ist einerseits die Beratung, die Konzepterstellung und in weiterer Folge auch die Umsetzung förderbar. Um darüber hinaus die Umsetzung zu erleichtern, besteht auch die Möglichkeit der Übernahme einer Bürgschaft, was die Verhandlungen mit Banken bezüglich eines Kredits erleichtert. Dabei sind die Beratung im Ausmaß von 61% mit einem Zuschuss von bis zu € 3.300 sowie die Konzepterstellung und Umsetzung mit jeweils 50% der Kosten bis zu € 25.000 förderbar.
Folgende Projekte können Sie sich beispielsweise als oberösterreichisches Unternehmen fördern lassen: Den Aufbau und die Erweiterung eines Webshops, verbunden mit E-Marketing-Aktivitäten wie Google Ads und Facebook-Kampagnen sowie Suchmaschinenoptimierung, IT-Security zur Schließung von Sicherheitslücken im Homeoffice. In diesen Fällen können Sie für 75% Ihrer Kosten bis zu € 4.500 Fördergelder lukrieren.
Es gibt auch Förderungen, die speziell auf einzelne Branchen zugeschnitten sind. So besteht etwa für steiermärkische Kleinunternehmen, die Nahversorger wie beispielsweise Bäcker, Fleischer, Konditor oder Lebensmitteleinzelhändler mit Vollsortiment sind, oder auch Kleinstunternehmer aus den Bereichen Handel, Gewerbe und Handwerk sowie Dienstleistungen, sofern sie mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Privatkunden erwirtschaften und Güter bzw Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfs im Geschäftslokal anbieten, folgende Fördermöglichkeit: Die Erstellung und Neugestaltung einer Webseite, Suchmaschinenoptimierung, Produktion von Werbevideos, Social-Media Kampagnen sowie Kosten der erstmaligen Präsenz auf einer Online-Vermarktungsplattform und noch viele weitere derartige Projekte können mit einem Zuschuss von 50% Ihrer Kosten gefördert werden. Ebenso sind mit 10% der Kosten aktivierbare oder als geringwertige Wirtschaftsgüter verbuchte Investitionen förderbar, die dazu dienen, die Herstellung und die Präsentation von Waren und Dienstleistungen zu verbessern. Hierbei können bis zu € 1.500 an Fördergeldern lukriert werden.
Sollte man als Tiroler Unternehmen Ausgaben für die Ausstattung von Homeoffice-Arbeitsplätzen getätigt haben, können für 50% der Kosten bis zu € 2.500 an Fördergeldern für die Anschaffung von Hardware und Software lukriert werden. Darüber hinaus sind auch Beratungsleistungen, etwa für die Konzeption und Ausstattung des Homeoffice-Arbeitsplatzes mit Hard- und Software förderbar.
Bei der Beantragung von Förderungen gibt es manche Besonderheiten. So existieren teilweise sogenannte „Calls“. Das bedeutet, es gibt nur ein gewisses Zeitfenster, innerhalb dessen diese Förderung beantragt werden kann.
Ein Beispiel hierfür ist die AWS-Förderung „Gründen im ländlichen Bereich“: Ein Zuschuss aus diesem Förderprogramm kann nur noch bis 30.09.2020 beantragt werden. Zielgruppe sind KMU in der Gründungsphase, soweit diese keine land- oder forstwirtschaftlichen Betriebe sind. Es können für 55% der Kosten eines Projekts bis zu € 50.000 an Fördergeldern lukriert werden. Dabei kommt es darauf an, dass es sich um technologisch und innovative Produkte oder Dienstleistungen handelt und das Projekt im ländlichen Raum angesiedelt ist. Eine Experten-Jury beurteilt diese Projekte und erstellt einen Vorschlag, welche davon gefördert werden sollen.
Abschließende Bemerkungen
Bei sämtlichen Förderungen ist eines zu beachten: Man muss oft schnell handeln! In Wien wurde kurzzeitig die Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen mit 75% bis € 10.000 der Kosten gefördert. Aufgrund des hohen Andrangs waren die begrenzten Fördergelder jedoch schnell aufgebraucht. Ebenso ist die Förderlandschaft sehr dynamisch: Innerhalb relativ kurzer Zeit können sich wichtige Voraussetzungen ändern. Das Projekt KMU-Digital, über das manche Digitalisierungsvorhaben gefördert werden können, ist besonders bekannt. Nachdem es einige Monate lang nicht beantragt werden konnte, ist es seit Anfang September wieder möglich, Förderanträge einzubringen. Da jedoch die budgetären Mittel begrenzt sind, ist es möglich, dass diese bald wieder aufgebraucht sein werden, weshalb rasches Handeln empfehlenswert ist.